Kommentar der Verbandsspitze im Informationsheft 12/2022

Werte Mitglieder,

liebe Bäuerinnen und Bauern,

wenn Sie diese Ausgabe lesen, wird es Mitte Dezember sein. Der Bauernverbandstag wird schon etwas hinter uns liegen und das Jahr 2022 neigt sich dem Ende.

Ich freue mich, dass mich die Delegierten des 34. Bauernverbandstages zum zweiten Mal zum Präsidenten unseres Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V. gewählt haben. Ich werde mich auch in den kommenden vier Jahren immer dafür einsetzen, dass die Anliegen unserer Betriebe und Familien sowie des ländlichen Raumes vorangebracht werden und für unsere berufsständischen Interessen kämpfen.

Es freut mich auch, dass eine große Zahl an Medien über unseren Bauernverbandstag berichtet hat. Allen voran unsere regionale Presse, wie die Mitteldeutsche Zeitung, die Volksstimme und der MDR, berichten viel über die Landwirtschaft – auch wenn das in unserem Berufsstand nicht immer wahrgenommen wird. Vielfältige landwirtschaftliche Themen werden in der Medienlandschaft diskutiert, beispielsweise der Wolf und die Weidetierhaltung, die Perspektive für Tierhaltung oder die wirtschaftliche Lage der Betriebe vor dem Hintergrund der anhaltenden Dürre. Durch die Corona-Pandemie und seit Februar dieses Jahres durch den Krieg in der Ukraine hat das mediale Interesse an der heimischen Landwirtschaft nochmals zugenommen.

Tatsächlich konnten wir in diesem Jahr auch bei verschiedenen Fachthemen erreichen, dass diese medial diskutiert worden sind, etwa die geplanten pauschalen Pflanzenschutz-Verbote auf EU-Ebene oder die undurchsichtige Vergabe von BVVG-Flächen unter der aktuellen Bundesregierung. Solche Themen, die für die meisten Mitbürger in ihrem Alltag kaum eine Rolle spielen, in die Medien zu bringen, ist eine der vielen Aufgaben unseres Verbandes. Und es dient nicht nur dazu, unsere Mitbürger über die aktuellen Entwicklungen der Landwirtschaft zu informieren, es dient auch der politischen Diskussion und demokratischen Willensbildung.

Viele Diskussionen zu unserer Landwirtschaft, die eigentlich fachlich geführt werden sollten, werden mit Schlagworten wie „Naturschutz“ oder „Nachhaltigkeit“ abgewürgt. Aber was genau sind „Naturschutz“ oder „Nachhaltigkeit“? Hier ist es fundamental wichtig, dass wir uns als Berufsstand bereits ganz früh einbringen. Denn solche Diskussionen beginnen in den Medien und führen mittelbar zu politischen Positionierungen, zu Parteiprogrammen, zu Koalitionsverträgen und dann schließlich zu Gesetzen. Die Verbandsarbeit muss heutzutage die eigenen Mitglieder mitnehmen und Themen in Politik und Verwaltung tragen, gleichzeitig müssen wir unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger darin einbeziehen. Für eine gute berufsständische Interessenvertretung brauchen wir beides: Öffentlichkeitsarbeit und die Arbeit mit Politikern, Parteien und Behörden.

In diesem Zusammenhang möchte ich auf unsere Kampagne „mehr können“ hinweisen. Wir haben diese ins Leben gerufen, um die Vielfältigkeit und den Wert unserer Landwirtschaft nach außen zu tragen. Wir können als Branche noch besser darin werden, unsere Leistungen für unsere Mitmenschen bildlich und begreiflich zu machen. Am besten wird uns das gelingen, wenn wir alle uns aktiv einbringen, ob durch Öffentlichkeitsarbeit über die Medien oder durch eine Plane am Betrieb.

Wie immer in dieser Zeit des Jahres möchte ich mich bei allen Berufskolleginnen und -kollegen bedanken, die unsere gemeinsame Arbeit voranbringen: Wir gemeinsam sind der Bauernverband, mit unseren Betrieben und Familien bilden wir das Rückgrat des ländlichen Raumes! Ich möchte mich auch bei unseren assoziierten Verbänden und fördernden Mitgliedern bedanken, die unsere Arbeit unterstützen sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir haben in unserem Verband ein starkes Hauptamt, welches für einen großen Landesverband unerlässlich ist.

Ich wünsche uns allen für das kommende Jahr, nach einem hoffentlich erholsamen Jahreswechsel, dass wir für die verschiedenen Herausforderungen unserer vielfältigen Betriebe gute Wege finden werden. Sicherlich wird die Verbandsarbeit nicht weniger anspruchsvoll, ob in der öffentlichen Diskussion oder in der politischen Arbeit, und Lösungen werden wir erringen müssen. Ich bin aber überzeugt: Gemeinsam werden wir viel erreichen.

Ich wünsche Ihnen und ihren Familien noch eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Ihr Olaf Feuerborn

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