Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt erhält Anerkennungsurkunde

stiftungsurkundeIm Rahmen des Landesbauernverbandstages am 3. März 2016 übergab der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye, im Beisein von DBV-Präsident Joachim Rukwied an Initiatoren und Stiftungsvorstände die Anerkennungsurkunde der frisch gegründeten Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt.
Die Stiftung setzt sich zum Ziel, den Verlust landwirtschaftlicher Nutzfläche als wesentlichen Teil der Kulturlandschaft zu minimieren. Durch Infrastrukturmaßnahmen und naturschutzfachlichen Ausgleich gingen in den vergangenen 20 Jahren deutschlandweit knapp 900.000 Hektar verloren. Neben der Versiegelung der Böden haben häufig auch Kompensationsmaßnahmen einen Verlust an Produktionsflächen zur Folge.
Stifter und Gründer sind 8 Kreisbauernverbände und der Landesbauernverband. Die Stiftung arbeitet unter dem Dach der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft und wurde nach dem Vorbild der Rheinischen Stiftung aufgebaut, die seit vielen Jahren erfolgreich Projekte zur Förderung der Arten- und Biotopvielfalt auf landwirtschaftlich genutzten Flächen umsetzt.
In seiner Ansprache gratulierte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, zur ersten Stiftung Kulturlandschaft in den neuen Bundesländern. Damit gibt es jetzt in 6 Bundesländern berufsständisch getragene Kulturlandstiftungen. „Die Gründung der Stiftung ist ein deutliches Signal, dass sich Kreisbauernverbände, der Landesverband und Landwirte für den kooperativen Naturschutz engagieren und diesen finanziell unterstützen. Die Stiftung kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die bereits seit 2010 im Bundesnaturschutzgesetz vorgeschriebene Schonung landwirtschaftlicher Flächen beim Naturschutzausgleich in die Praxis umzusetzen“, betonte Rukwied.
Anstelle von zusätzlichem Flächenentzug bietet sich mit der Stiftung die Möglichkeit, produktionsintegrierte Kompensationsmaßnahmen (PIK) in Kooperation mit Landwirten umzusetzen. Die Beweidung naturschutzfachlich wertvoller Grünländer mit Schafen, Ziegen oder Rindern, die Anlage von Blühstreifen sowie die Umsetzung von Extensivierungsmaßnahmen in Form des Verzichts auf Unkrautbehandlung und die Anlage der Feldkulturen in doppeltem Reihenabstand sind Beispiele für produktionsintegrierten Naturschutz. Sie fördern die Existenz seltener Pflanzen- und Tierarten.
Die Arbeit der Stiftung findet wissenschaftlich und fachlich breite Unterstützung. So arbeiten im Vorstand der Stiftung Prof. Sabine Tischew, Professorin für Vegetationskunde und Landschaftsökologie an der Hochschule Anhalt, Jörg Claus, Vorsitzender des Umweltausschusses des Landesbauernverbandes und Urban Jülich, Vorsitzender des Bauernverbandes Börde, mit.