Schnappschuss Ernte 2025

Ernte 2025 in Sachsen-Anhalt

Die Ernte auf den Raps- und Getreidefeldern hierzulande ist weitgehend abgeschlossen. Die Gerste war besser als erwartet, bei Raps zeigen sich stabile Mengen, der Weizen fällt unterdurchschnittlich aus. Kartoffeln, Rüben und Mais sind weiterhin auf mehr Niederschläge angewiesen.

Die Mähdruschernte begann in der Wintergerste mit einem landesweiten Durchschnitt von 76 dt/ha. Dieses Ergebnis ist etwas besser als im Vorjahr. Regional sind die Schwankungen jedoch sehr stark und variieren zwischen rund 60 dt/ha und rund 90 dt/ha. Maßgeblich dafür sind die Bodenverhältnisse und die Niederschlagsverteilung, die sich auf die Bestandsentwicklung der Wintergerste ausgewirkt haben.

Der Winterraps zeigt sich mengenmäßig mit einem durchschnittlichen Ergebnis, landesweit liegt der Ertrag bei rund 32 dt/ha. Die Landwirtinnen und Landwirte melden extreme Differenzen der Ergebnisse: Auf einigen Standorten haben sich die Bestände außerordentlich gut entwickelt, auf anderen wird die Ernte eine finanzielle Nullrunde. Regional reichen die Durchschnitte von 25 dt/ha bis 37 dt/ha. Bereits im Herbst und im Frühjahr wurden Flächen umgebrochen, weil die Bestandsentwicklung aufgrund der Witterung und durch Schädlinge zu schlecht war. Auch die Qualitäten gehen weit auseinander.

Mit knapp 67 dt/ha liegt die Ernte des Winterweizens deutlich unter dem Vorjahresergebnis von 74 dt/ha. Auch das langjährige Mittel von rund 69 dt/ha wird unterschritten. Wie beim Winterraps gibt es sehr unterschiedliche Meldungen zu den Erntequalitäten. Aufgrund der aktuell niedrigen Preise stehen viele Landwirte vor der Frage, ob sie ihre Ernte jetzt verkaufen oder einlagern, was jedoch Kosten mit sich bringt.

Sven Borchert, 1. Vizepräsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V., bewertet: „Die Erträge konnten teils positiv überraschen, landesweit reicht es aber nur für eine unterdurchschnittliche Ernte. Die zusätzlich schwierige Vermarktungslage wird sich am Ende auf die Betriebsergebnisse auswirken. Ackerbaulich hat sich wieder gezeigt, dass die Einschränkungen bei der Düngung und die fehlende Flexibilität beim Pflanzenschutz einen großen Unterschied machen. Hier brauchen die Landwirtinnen und Landwirte mehr Handlungsmöglichkeiten.“