Ernte 2025 in Sachsen-Anhalt
[Dieser Beitrag erschien am 14.08.2025 erstmals und wurde am 28.08.2025 überarbeitet. Grundlage für die Daten ist eine Umfrage unter über 130 landwirtschaftlichen Betrieben in Sachsen-Anhalt.]
Die Ernte auf den Raps- und Getreidefeldern hierzulande ist weitgehend abgeschlossen. Kartoffeln, Rüben und Mais sind weiterhin auf mehr Niederschläge angewiesen.
Die Mähdruschernte begann in der Wintergerste mit einem landesweiten Durchschnitt von 79 dt/ha. Dieses Ergebnis ist besser als im Vorjahr. Regional sind die Schwankungen jedoch sehr stark und variieren zwischen rund 60 dt/ha und rund 92 dt/ha. Maßgeblich dafür sind die Bodenverhältnisse und die Niederschlagsverteilung, die sich auf die Bestandsentwicklung der Wintergerste ausgewirkt haben.
Der Winterraps zeigt sich mengenmäßig mit einem durchschnittlichen Ergebnis, landesweit liegt der Ertrag bei rund 33,7 dt/ha. Die Landwirtinnen und Landwirte melden extreme Differenzen der Ergebnisse: Auf einigen Standorten haben sich die Bestände außerordentlich gut entwickelt, auf anderen wird die Ernte eine finanzielle Nullrunde. Regional reichen die Durchschnitte von 25 dt/ha bis 39 dt/ha. Bereits im Herbst und im Frühjahr wurden Flächen umgebrochen, weil die Bestandsentwicklung aufgrund der Witterung und durch Schädlinge zu schlecht war. Auch die Qualitäten gehen weit auseinander.
Mit knapp 73,5 dt/ha liegt die Ernte des Winterweizens leicht unter dem Vorjahresergebnis von 74 dt/ha und etwas über dem mehrjährigen Mittel. Wie beim Winterraps gibt es sehr unterschiedliche Meldungen zu den Erntequalitäten. Aufgrund der aktuell niedrigen Preise stehen viele Landwirte vor der Frage, ob sie ihre Ernte jetzt verkaufen oder einlagern, was jedoch Kosten mit sich bringt.
Sven Borchert, 1. Vizepräsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V., bewertet: „Die Erträge konnten teils positiv überraschen, landesweit reicht es aber nur für eine unterdurchschnittliche Ernte. Die zusätzlich schwierige Vermarktungslage wird sich am Ende auf die Betriebsergebnisse auswirken. Ackerbaulich hat sich wieder gezeigt, dass die Einschränkungen bei der Düngung und die fehlende Flexibilität beim Pflanzenschutz einen großen Unterschied machen. Hier brauchen die Landwirtinnen und Landwirte mehr Handlungsmöglichkeiten.“