Kommentar der Verbandsspitze im Informationsheft 09/2023

Werte Mitglieder,
werte Landwirtinnen und Landwirte,

in den letzten Monaten umweht uns im ländlichen Raum vielfach der Duft von frisch Gegrilltem. Grillen war und ist sommerliches Kulturgut in Deutschland und im Zuge der Weiterentwicklung hat sich die Produktpalette auf dem Grill, egal wie er betrieben wird, über die Jahre erweitert. Für jede und jeden sollte was dabei sein können, nur darf in den meisten Fällen Fleisch nicht fehlen. Schön wäre es aber schon, wenn es weiterhin überwiegend aus Deutschland käme, nur daran zweifeln immer mehr Praktiker. Sind wir politisch noch gewollt oder macht es nicht viel mehr Sinn, aus der tierischen Produktion auszusteigen, solange der wirtschaftliche Schaden überschaubar ist? Es ist nicht nur der Personalmangel, der frustriert, sondern vor allem die bürokratische Unsicherheit.

In dem Geschacher um die Tierhaltung auf Bundes­ebene erkennen viele keine betriebliche Perspektive für sich. Sie erwarten, dass die Regierungs­parteien in Berlin die dramatischen Zahlen des Bestandsabbaus und Höfesterbens nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern zum Anlass, um dem Rest der professionellen Tierhalter endlich positive Perspektiven aufzuzeigen. Das wäre schon allein aus Respekt gegenüber den in den Startlöchern stehenden Betriebsnachfolgern geboten. Einen erneuten Tiefpunkt erleben wir just nun, da die Borchert-Kommission, das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, seine Arbeit einstellt. Für Realisten war das seit dem Regierungswechsel in Berlin absehbar. Die einen wollen keine Finanzierung, die anderen keinen Umbau. Umso wichtiger ist es, die gangbaren landesspezifischen Spielräume politisch zu entwickeln und zu nutzen.

Unterlassen, Aussitzen und Nichtagieren, weil Parteiflügel und Koalitionsverträge wichtiger sind, führt aktuell zum für einige gewünschten Ergebnis, das den Staat erstmal nichts kostet. Über Generationen entwickelte, vielfältige Tierhaltung verschwindet in der Breite und der Rest konzentriert sich. In den östlichen Bundesländern bekommen wir auf dem Acker schon heute keine Nährstoffkreisläufe mehr flächendeckend mit Wirtschaftsdünger geschlossen. Allein der Ruf nach weniger Getreide für den Futtertrog muss Fachleuten skurril anmuten. Am Ende einer Ernte, die verstärkt nur noch Futterqualitäten für die Tierhaltung hervorgebracht hat oder energetisch in der Biogasanlage genutzt wurde. In der Summe ist Agrarpolitik nie trivial – den Marktfruchtbetrieben fehlt auf Dauer ebenso der Abnehmer für die Wintergerste in der gewünschten vielfältigen Fruchtfolge, wenn es nicht genügend Tierhaltung gibt.

Um es programmatischer, drastischer auszudrücken: Es braucht aus der Sicht einiger politischer Akteure offenbar eine Disruption in der Landwirtschaft. Würde man sanft transformativ vorgehen, würde das alte System nicht verschwinden und die Ernährungswende (weg vom Fleisch) könnte nicht gelingen. Ob etwas Neues entsteht, wie nach einem Waldbrand, das weiß man nicht. Das ist aber auch egal, weil ländlicher Raum eine zu kleine Wählerklientel darstellt.

Was nicht verstanden wird: Es gibt keine unbegrenzte Leidensfähigkeit von Betriebsleitern und es ist keine Selbst­verständlichkeit mehr, das politische Handeln auf ewig auszuhalten. Dann soll das doch alles aus dem Ausland kommen, wenn die politisch Verantwortlichen das so wollen. So eine vielfach gehörte Äußerung aus dem Berufsstand. Damit steht die Landwirtschaft als Branche derzeit nicht mal allein da.

Das Vorgenannte führt zu der gesellschaftspolitischen Fragestellung: „Welche Landwirtschaft, welche Landwirte, welche Tierhaltung halten wir uns künftig“? Wir sprechen gerne von gewünschten bäuerlichen Strukturen, da fühlt sich die gesellschaftliche Mehrheit medial abgeholt und wohl. Die Tiere sollen aus dem Stall raus, Frischluft haben, Natur ist nie schädlich. Das Wohlbefinden von Nutztieren ist in allgegenwärtigen Klimadebatten politisch schon mehr wert als das von Menschen. Im Humanbereich hingegen erfährt der sozialistische Plattenbau mit Einheitswohnungen ohne persönlichen Auslauf eine politische Renaissance, das Einfamilienhaus mit Garten ist obsolet und klimaschädlich. Kapitalistische Überschussproduktion in der Landwirtschaft soll zurückgeführt werden, die Besinnung auf das national-regionale wird als das Credo ausgeworfen.

Um es deutlich zu artikulieren: Weder ist Export per se schädlich, noch hilft uns eine rein national ausgerichtete Wirtschaftsordnung in Europa! Das ist, egal von welcher politischen Seite es kommt, wirtschaftspolitisches Cocooning ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für landwirtschaftliche Betriebe. Heilsversprechen bezahlen keine Rechnungen und bringen keinen monetären Ertrag. Die Realität soll den Wünschen der eigenen Klientel gebeugt werden, auf Gedeih und Verderb. Ungeachtet der Tatsache, dass das nicht funktionieren kann, in einer freien und marktwirtschaftlichen Welt. Das vergleichbare Paradebeispiel ist der Tante-Emma-Laden, der schon lange am real existierenden Verbraucherverhalten geendet ist. Als mündige und selbstbestimmte Konsumenten wissen wir alle um unsere eigene dauerhafte Verhaltensdiskrepanz zwischen Umfragen und Realität. Dass es mit der Tierhaltung in Deutschland nicht so ausgeht, dafür müssen zügig umsetzbare Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der Besuch einer handelsüblichen Currywurstbude, das zuhörende Gespräch mit entpolitisierten Bürgern im ländlichen Raum, könnte bei einer politischen Kurskorrektur und Erdung helfen.

Ihr Marcus Rothbart
Hauptgeschäftsführer Bauernverband Sachsen-Anhalt

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Kommentar der Verbandsspitze im Informationsheft 08/2023

Werte Mitglieder, liebe Bäuerinnen und Bauern,

seit dem Deutschen Bauerntag in Münster ist bereits einige Zeit vergangen. Zurückblickend kann gesagt werden, dass die Veranstaltung erfolgreich war. Der Austausch zwischen den Akteuren der Landwirtschaft und der Politik ist wichtig, auch wenn nach wie vor der Eindruck besteht, dass nicht zwingend in allen Punkten ein gemeinsames Ziel von Landwirtschaft und Politik angesteuert wird. Wichtiger ist und bleibt weiterhin der Austausch mit den Berufskollegen und der kam in Münster auf keinen Fall zu kurz.

Ein Thema, welches intensiv diskutiert wurde, war das Projekt Zukunftsbauer. Die Landwirtschaft soll die Zukunft bauen. Vonseiten der Politik und der Bevölkerung wird ein Umdenken der Landwirtschaft gefordert, am besten schon gestern. Aber sind wir nicht oft schon dabei, für unsere Zukunft in unserem Handeln und Tun neue Strategien zu entwickeln?

Das geforderte Umdenken machen wir Bäuerinnen und Bauern oft tagtäglich, ob nun bewusst oder unbewusst. Dazu gehören neue Strategien in der Pflanzen- und Tierproduktion, dem Wein- und Obstbau oder allgemein komplett neue Ideen und Wege, unsere Landwirtschaft zu betreiben. Viele dieser Entwicklungen, die beispielsweise massiv Emissionen einsparen, kommen in der breiten Öffentlichkeit noch nicht an oder werden politisch nicht ausreichend berücksichtigt. Die Vermarktung unserer Leistungen müssen wir noch ausbauen.

Innovation wird uns seitens der Politik aber auch nicht leicht gemacht. Ausstehende oder fehlende politische Entscheidungen bremsen die Entwicklung. Teilweise sind politische Entscheidungen aus fachlicher Sicht schlicht nicht nachvollziehbar. Es wird einem nicht leicht gemacht, einen positiven Blick zu haben, die Zukunft „zu bauen“.

Trotzdem stellt Aufgeben keine Option dar! Auch ich komme an Punkte, wo mich das Empfinden plagt, ich grüble, wo die Reise in der Landwirtschaft hingeht. Und manchmal bringt das Grübeln über neue Informationen einen auf ganz neue Ideen. In meinem Fall die Produktion von Mikroalgen. Mancher mag es verrückt nennen, ich habe für unseren Betrieb eine große Chance gesehen, durch diesen neuen Weg die Zukunft der Landwirtschaft neu- und mitzubauen – ein Zukunftsbauer sein. Mikroalgen sind natürlich keine klassischen Feldfrüchte, denn schließlich ist ihr Hauptmedium das Wasser und es erinnert mehr an ein Aquarium. Aber auch die Mikroalgen wollen mit viel Leidenschaft und Liebe, so wie alle anderen Landkulturen auch, produziert werden. Das Potenzial von Mikroalgen-Produkten ist immens! Da kann es schon mal passieren, dass man Schuhe aus Mikrolagen trägt oder ein kühles Algen-Bier in der Hand hält. Die vielfältige Weiterverarbeitung war jedoch erst der zweite Gedanke.

Meine anfängliche Über­legung war, welche Möglich­keiten wir als Nahrungs- und Futter­mittel haben. Hierfür bietet unter anderem die Chlorella vulgaris, welche wir anbauen, ein breites Spektrum. Wie bei den Mikroalgen wächst der Markt stetig. Reich an Proteinen, Aminosäuren, Vitamin B 12 ist die Chlorella vulgaris als Nahrungs- und Tier­futter beliebt und kann da sogar viele Feldfrüchte toppen. Das Wachs­tum ist im Vergleich zu einer Feld­frucht um ein Vielfaches höher, Ernte­dank­fest darf alle 3 Tage gefeiert werden. Im getrockneten Zustand ist dann die Chlorella vulgaris sehr haltbar, ohne von ihrer positiven Zusammensetzungen Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Was die Alge dafür benötigt, sind Grundnährstoffe, UV-Licht, Wärme, Kohlenstoffdioxid und ab und zu etwas Dextrose. Ansonsten ist die Chlorella vulgaris anspruchslos. Ich freue mich täglich auf das leuchtende Grün der Mikroalge und das wunderbare Summen der Motoren in der Anlage.

Obwohl bekannt ist, dass die Mikroalgen vor vielen tausend Jahren für das Leben auf der Erde maßgeblich verantwortlich waren, gibt es nach wie vor reichlich Forschungsbedarf. Auch wir wollen weiter in die Tiefe der Möglichkeiten von Mikroalgen eintauchen und haben drei Forschungsprojekte vom BMEL und VDE/VDI genehmigt bekommen. Aktuell starten wir mit der Nutzung des „Algen-Abwassers“, welches bei der Ernte entsteht, zur Bewässerung von Weinstöcken. Wir erwarten positive Effekte in Bezug auf die Weinstock- und Blattgesundheit. Es bleibt auf jeden Fall nicht nur abzuwarten, sondern es bleibt spannend und Ideen habe ich in diesem Bezug noch jede Menge.

In unterschiedlichen Ansätzen entwickeln wir Land­wirtinnen und Landwirte auf unseren Betrieben Konzepte für die Zukunft. Wir müssen unsere Innovationen nach außen tragen! Seit dem Mittelalter gilt der Spruch „Klappern gehört zum Handwerk.“ Und wenn man merkt, wie positiv eine kleine oder große Innovation von den Mitmenschen wahrgenommen wird, schöpft man auch frischen Mut für die Dinge, die in der Zukunft liegen.

Ihre Katrin Beberhold

Vizepräsidentin Bauernverband Sachsen-Anhalt

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Zweite Erntemeldung für Sachsen-Anhalt

Unterbrechung der Getreideernte durch teils unbeständige Wetterlage

Die derzeit unbeständige Witterung führt zu Unterbrechungen der Erntearbeiten. 

 

Die Wintergerstenernte ist bereits abgeschlossen, auch die Winterrapsernte ist bereits weit vorangeschritten. Einige Winterrapsflächen haben regional stärker unter der Trockenheit gelitten als erwartet, sodass es hier zu größeren Ertragsunterschieden kommt. Ebenso war ein großer Schädlingsdruck zu verzeichnen, der die Erträge zusätzlich mindert. Durch eine teils ungleichmäßige Abreife konnten bisher erst 85 % der Rapsschläge geerntet werden. Im Durchschnitt liegt der Ertrag nach aktuellem Stand bei 32,7 dt/ha und damit etwas unter den Erwartungen der Betriebe. Einige Betriebe melden sehr gute Ölgehalte.

Die Winterweizenernte schreitet durch die aktuelle Wetterlage nur langsam voran. Etwa 80 % der Winterweizenflächen in Sachsen-Anhalt müssen noch geerntet werden. Mit einem Anbauumfang von etwa 273.066 ha stellt der Winterweizen hierzulande die wichtigste Getreideart dar. Die unbeständige Wetterlage zwingt die Mähdrescher allerdings aktuell immer wieder zum Stillstand, sodass die erntereifen Winterweizenbestände vorerst weiteren Niederschlägen ausgesetzt sind.

Auch viele Winterroggenbestände konnten derzeit noch nicht geerntet werden. Bereits uns vorliegende Meldungen der Betriebe lassen auf unterdurchschnittliche Erträge schließen. Auch hier erfolgt durch die derzeitigen Erntebedingungen nur ein mäßiger Fortschritt der Ernte, weshalb verlässliche Aussagen über Hektarerträge und Erntemengen bislang nicht möglich sind.

Die Mais- und Zuckerrübenbestände sowie die Kartoffeln profitieren von der aktuellen Witterung und können sich positiv entwickeln. Sowohl Mais als auch Zuckerrüben werden erst in den Herbstmonaten geerntet.

Die derzeitige wetterbedingte Zwangspause wird von vielen Betrieben zur Planung des Anbaus für das nächste Jahr genutzt. Der hohe bürokratische Aufwand verbunden mit einer Vielzahl an neuen Auflagen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) führt zu deutlichem Unverständnis in der Praxis. Der unverhältnismäßige Planungs- und Dokumentationsaufwand ist für die Betriebe kaum noch zu bewältigen und steht im Kontrast zu einem Wirtschaften in und mit der Natur.

 

Erste Erntemeldung für Sachsen-Anhalt

Ein zeitweise kühles Frühjahr und eine langsame Entwicklung der Pflanzen hatten bewirkt, dass die Ernte 2023 etwas später als in den letzten Jahren begonnen hatte. Durch die aktuell sehr trockene Witterung waren die Bedingungen für die Ernte vielerorts sehr gut. Die Gerstenernte in Sachsen-Anhalt ist fast vollständig abgeschlossen.

Im Landesdurchschnitt liegt der diesjährige Ertrag in der Wintergerste bei 76 dt/ha und somit 6 dt/ha über der Vorabschätzung. Diese ungewöhnliche Abweichung von der Praktiker-Prognose vor der Ernte erklärt sich durch sehr starke, regionale Schwankungen. Im Süden Sachsen-Anhalts konnte mit 87 dt/ha ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Im Norden des Landes wurden nur gut 57 ha/dt gemeldet, somit nochmal 8 dt/ha weniger als im Vorjahr.

Etwas besser ist die Gerstenernte im Raum Anhalt ausgefallen. Dort wurden im Durchschnitt 70 dt/ha eingefahren, was den Schätzungen im Vorfeld genau entspricht. In der Region des ALFF Mitte, also Börde, Harz und Salzlandkreis, wurden fast 77 dt/ha geerntet.

Die Aufteilung der genannten Gebiete richtet sich nach den Zuständigkeitsgrenzen der Ämter für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (kurz ALFF): https://alff.sachsen-anhalt.de/

Trotz gelegentlicher Niederschläge sind die Bestände auf den Feldern sehr trocken. Das wirkt sich positiv auf die Erntefähigkeit aus. Negativ werden jedoch verschiedene Qualitätsfaktoren beeinflusst, u.a. das teilweise deutlich abfallende Hektolitergewicht und der Schmachtkornanteil.

Zu anderen Kulturen liegen bisher noch nicht genug Meldungen vor, um eine Bewertung der Ernte vorzunehmen. Der Wintergerste folgt bei vielen Betrieben der Winterraps, weitere Druschkulturen sind Erbsen und Winterweizen. Besonders der Weizen ist für viele Betriebe wirtschaftlich wichtig. Sachsen-Anhalt ist eine von Deutschlands „Kornkammern“, rund 10 Prozent des deutschen Winterweizens kommt aus Sachsen-Anhalt.

Zahlen zu den Anbauflächen finden Sie auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes:

https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Feldfruechte-Gruenland/Tabellen/anbauflaeche-feldfruechte-bundeslaender.html

Ernte-Schätzung in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalts Landwirtinnen und Landwirten prognostizieren eine durchwachsene Ernte. Im März und April gab es ausreichend Regen, damit stieg die Hoffnung auf gute Erträge. Mai und Juni haben jedoch deutlich gemacht, dass die Dürrejahre noch nicht vorbei sind. Die Vorsommertrockenheit traf die Getreidekulturen in empfindlichen Entwicklungsstadien, was Einfluss auf die Qualität genommen hat. Sommerungen wie Zuckerrüben und Mais zeigen sich sehr unterschiedlich.

Die Ernte beginnt mit der Wintergerste. Im Vorjahr war die Wintergerste zum Julibeginn bereits größtenteils eingebracht. Durch das kühle Frühjahr hat sich die Entwicklung und Reife der Pflanzen zeitlich nach hinten verlagert. Die aktuell gelegentlich auftretenden Niederschläge sorgen dafür, dass die Ernte nur langsam anrollen kann. Erwartet wird ein Ertrag von weniger als 70 dt/ha, jedoch mit starken Schwankungen.
Wie in der Gerste wird auch beim Winterraps von starken Schwankungen im Ertrag ausgegangen. Der Trend der letzten Jahre setzt sich fort, dass kaum noch regionale Aussagen getroffen werden können, weil Niederschläge zunehmend lokal abgegrenzt auftreten. Der prognostizierte Ertrag von durchschnittlich gut 34 dt/ha würde auf dem Niveau des Vorjahres liegen.
Der erwartete Ertrag im Winterweizen liegt bei 65 dt/ha und somit gut 2 dt/ha unter dem durchwachsenen Vorjahresergebnis. Die Schätzungen der Landwirte schwanken von 50 bis 70 dt/ha. Zum Vergleich: In den Jahren vor der seit 2018 anhaltenden Dürre konnten oft 80 dt/ha Winterweizen oder mehr geerntet werden.
Bei Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais ist es noch zu früh für eine Prognose. Auf besonders trockenen Flächen sind die Kulturen schlecht entwickelt, haben aber das Potenzial. Zu diesen und weiteren Kulturen sowie dem Grünland werden mit der ersten Ernte-Erhebung weitere Angaben folgen.

Hinweis: Erntemengen in der Landwirtschaft werden in „dt/ha“ angegeben. Eine Dezitonne („dt“) entspricht 0,1 Tonnen bzw. 100 kg. Eine Prognose von 70 dt/ha geht also von 7 Tonnen je Hektar aus, bzw. von 7.000 kg je Hektar.

Die Ernteauftakt-Pressekonferenz des Deutschen Bauernverbandes findet dieses Jahr in Thüringen statt, am 4. Juli auf einem Feld in Riethnordhausen. Informationen sowie Kontaktdaten finden Sie unter folgendem Link: https://www.tbv-erfurt.de/presse-und-medien



49. TOP Kurs der AHA

Die Andreas-Hermes-Akademie (AHA) bietet auch im kommenden Jahr einen TOP Kurs an. Eine der Kernaufgaben der Andreas-Hermes-Akademie ist die Entwicklung junger Menschen und derer Unterstützung, um Verantwortung für sich, ihre Familie und die Gemeinschaft zu übernehmen. Mit dem TOP Kurs 2024 – „Starke Persönlichkeiten für komplexe Agrarwelten“ – besteht die Möglichkeit junge Potenzialträger in der Persönlichkeitsentwicklung zu schulen und für bedeutende Aufgaben des Ehrenamtes vorzubereiten. Das 9-wöchige Intensivtraining im Rahmen des TOP Kurses findet vom 3. Januar bis 7. März unter dem Motto „An den Grenzen wachsen Horizonte“ in Königswinter statt. Der Teilnahmebetrag beläuft sich auf Kosten von 5.490 € und beinhaltet neben den Kursgebühren auch alle Kosten für Unterkünfte und Verpflegung. Zudem ist eine Förderung über die Stiftung der Begabtenförderung der Deutschen Landwirtschaft möglich. In den Anlagen sind ein Flyer der AHA zum 49. TOP Kurs mit den wichtigsten Informationen sowie ein Bewerbungsformular beigefügt. Bei Interesse senden Sie das ausgefüllte Bewerbungsformular bitte bis zum 5. August 2023 unter: hkrause@bauernverband-st.de an den Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V.

49. TOP Kurs 2024 – Flyer
Anlage 4 49. TOP Kurs 2024 – Bewerbungsformular