Landwirtschaft befindet sich in der tiefsten Krise seit 25 Jahren

ernte-pk16Die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt befindet sich in der verheerendsten Krise der letzten 25 Jahre. Durch die prekäre Situation auf den Märkten für Produkte tierischer Herkunft und für Marktfrüchte stecken vor allem viehhaltende Bauern in einer Existenzkrise, der sie sich inzwischen hilflos ausgeliefert fühlen. Weiterlesen

Waldbauern, Jäger und Landwirte fordern Erhalt ihres Ministeriums

domplatzDer Waldbesitzerverband hatte mit Unterstützung eines breiten Landnutzerbündnisses am 13. April 2016 zu einer Kundgebung auf den Magdeburger Domplatz eingeladen. Aus allen Teilen des Bundeslandes folgten Waldbauern, Jäger und Landwirte dem Aufruf, so dass begleitet von Rückewagen, Holztransporter und Traktoren mehrere Hundert Demonstranten ihre Forderungen an den frisch gewählten Landtagspräsidenten, Hardy Peter Güssau, übergeben konnten.
Der Bauernverband Sachsen-Anhalt, spricht sich gegen eine Trennung der Bereiche Landwirtschaft und Umwelt und für eine erfahrene und wirtschaftsfreundliche Führung des Ministeriums aus. Die Landwirtschaft mit vor- und nachgelagerten Bereichen ist der zweitstärkste Wirtschaftsfaktor Sachsen-Anhalts. Dieses muss berücksichtigt werden, und die Agrarwirtschaft darf auch aus Gründen der Arbeitsplatzsicherheit und Wertschöpfung nicht geschwächt werden.
In der kommenden Legislaturperiode stehen wichtige Entscheidungen an. Die Besonderheiten unserer Landwirtschaft in Produktionsrichtungen, Betriebsformen und Strukturen müssen in den politischen Verhandlungen auf Bundesebene, aber auch im Zuge der kommenden EU-Agrarreform angemessen Berücksichtigung finden. Hier brauchen wir einen erfahrenen und verhandlungsstarken Minister, der sich für unsere Landwirte einsetzt.
Eine Teilung der Bereiche Umwelt und Landwirtschaft würde den bisherigen Konsens zwischen Interessen des Umwelt- und Naturschutzes und den im ländlichen Raum wirtschaftenden Interessengruppen unnötig aufs Spiel setzen.
Eine Vielzahl verlässlicher, nachhaltiger Arbeitsplätze und Existenzen hängen von der künftigen Landespolitik ab. Der Bereich der Land- und Forstwirtschaft ist für den ländlichen Raum und für das Bundesland Sachsen-Anhalt von existentieller Bedeutung. Deshalb fordert der Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt zusammen mit den anderen Interessenvertretungen der Grundeigentümer, Jäger und Landwirte, dass das Schlüsselministerium den Menschen im ländlichen Raum nutzen muss.

Protestaktionen „Es ist 5 nach 12 – Ramschpreise ruinieren Bauern“

aktionstagDie Erlössituation auf den Veredelungs- und Milchviehbetrieben ist Anlass für einen bundesweiten Aktionstag des Deutschen Bauernverbandes, an dem sich auch der Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V. beteiligt. Weiterlesen

Nerven in tierhaltenden Betrieben liegen blank

milchvieh„Die Nerven bei unseren Tierhaltern liegen angesichts der niedrigen Preise für Milch, Fleisch und Eier blank. Nutzvieh zu halten, damit für Produkte tierischer Herkunft in den Regalen der Lebensmittelhändler zu sorgen und Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu halten, bedeutet 365 Tage im Jahr Arbeit, von der man leben können muss“, erklärt Eberhard Stahr, Vizepräsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt.
Die Situation bei Schweinehaltern und bei Legehennenhaltern ist bereits seit mehreren Monaten von Preisen gekennzeichnet, die unterhalb der Wirtschaftlichkeit liegen. Seit einem Jahr befindet sich auch der Milchpreis auf Talfahrt und hat zum Ende letzten Jahres diese Grenze unterschritten.
„Die Erlöse decken nicht mehr die Kosten – grob überschlagen fährt jede Milchkuh zurzeit 1.000 Euro Minus pro Jahr ein. Für alle Milchviehhalter in Sachsen-Anhalt kommen so 127 Millionen Euro Verlust zusammen. Wenn der aufwendig produzierte Liter Milch weniger kostet als die Flasche Mineralwasser, stimmt etwas nicht“, schildert Stahr die Situation.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, produzieren mit unseren Tieren nachhaltig und tiergerecht. Aber die Grenze des Erträglichen ist erreicht. Die Einkäufer im Lebensmitteleinzelhandel dürfen nicht nur Angebot und Nachfrage im Blick haben, sondern müssen ihren Teil der Verantwortung für eine regionale, tiergerechte und auskömmliche Nutztierhaltung übernehmen“, fordert Stahr.
Die Initiative Tierwohl ist ein erster Schritt, doch beteiligen sich längst nicht alle Lebensmittelhändler mit Einzahlungen in den Tierwohlfonds. Die hohen Anmeldezahlen aus der Landwirtschaft zeigen, dass die Landwirte bereit sind noch mehr Tierwohl zu machen. Die finanzielle Ausstattung der Initiative muss verbessert und die Teilnahme allen interessierten Betrieben ermöglicht werden. In der ersten Anmeldephase war die Initiative um das Doppelte überzeichnet worden.
Die Teilnahme an der Initiative Tierwohl entlässt den Lebensmitteleinzelhandel nicht aus der Pflicht, fair für uns auskömmliche Preise zu verhandeln. Der Tierwohlbeitrag gleicht nur die Mehraufwendungen für höhere Tierschutzstandards bei Schweinen und Mastgeflügel aus, trägt aber nicht zur wirtschaftlichen Stabilisierung bei.
Hilfe wird erwartet, indem etwa die Steuervorauszahlungen angepasst werden und das Land ein Liquiditätshilfeprogramm auflegt. „Auch Politik und Verwaltung sind gefordert, die Lasten und Kosten der Bürokratie für uns Landwirte deutlich abzumildern“, fordert Stahr. Der Wassercent ist nur ein Beispiel, das eine politisch entschiedene Belastung darstellt. Aber auch die Erfüllung bürokratischer Auflagen kostet Zeit und somit Geld.

Grüne Berufe erleben wachsenden Zuspruch

zelltest„Das Engagement von Agrarunternehmen und ihrer berufsständischen Interessenvertretung führt zu einem steigenden Interesse junger Menschen an einer Karriere in der Landwirtschaft. Zwar ist die von wissenschaftlichen Instituten errechnete Fachkräftelücke nicht geschlossen, doch scheinen die Aktivitäten von Landwirten und Bauernverband für ein realistisches und attraktives Image der Grünen Berufe Früchte zu tragen“, erklärte Katharina Elwert, Hauptgeschäftsführerin des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt. Weiterlesen

agra 2015 zeigt starke Landwirtschaft

Foto: agra GmbH

Foto: agra GmbH

Die 13. mitteldeutsche Landwirtschaftsausstellung vom 23. bis 26. April auf dem Leipziger Messegelände steht in den Startlöchern. Weiterlesen

DBV-Forum Boden – Auftakt zum Internationalen Jahr des Bodens

flaechenfrassZum Auftakt des Internationalen Jahres des Bodens veranstaltet der DBV am 22. Januar 2015 (14:30 bis 18:00 Uhr) im City Cube in Berlin das „Forum Boden“. Weiterlesen

Seba Raufutter GmbH – Heu und Stroh aus Genthin für Tierliebhaber in aller Welt

sebaWer im Karibikurlaub einen Pferdeliebhaber besucht, der hat gute Chancen, dass dessen Tiere gerade den Kopf in duftendem Heu aus dem Jerichower Land haben. „Made in Germany“ zieht nicht nur bei Autos, sondern eigentlich bei Allem, was von Qualität sein muss. So setzen in vielen Teilen der Welt Halter von empfindlichen Tieren auf aufbereitetes Stroh und Heu der Seba Raufutter GmbH aus Genthin.
Das Mitglied im Bauernverband Jerichower Land verarbeitet Stroh und Heu von Landwirten der Region in einer der größten Reinigungs- und Umpressanlagen Europas zu handlichen Kleinballen. Diese werden sauber in Folie verpackt und für Großabnehmer palettiert. Zu etwa 70 bis 80 % finden die Produkte aus Getreidestroh, Heu und Erbsenstroh ihre Abnehmer im Ausland – in Nahost, in der Karibik und ganz Europa.
Der Geschäftsführer der Seba Raufutter GmbH, Mario Köpke, erzählt aus der noch jungen Geschichte des Unternehmens. Vor nunmehr 4 Jahren hatten 4 Landwirte mit Hilfe des Landkreises Jerichower Land, der Investitionsbank des Landes und der Technologie- und Gründerzentrum Jerichower Land GmbH die Firma aus der Taufe gehoben und die Reinigungs- und Umpressanlage gekauft. Seit seiner Gründung im März 2010 wurden etwa 2,2 Millionen Euro investiert.
Der Standort in einer 6.500 m² großen Halle auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik erwies sich als günstige Voraussetzung für den Start. Schwierigkeiten in der Produktion bereitete die Alleinstellung des Projektes. Es gab kaum Vergleichbares, wo man von Erfahrungen profitieren konnte. Neue Mitarbeiter mussten sich erst auf den Produktionsprozess an der als Unikat gebauten Anlage einstellen, ihre Erfahrungen machen und flexibel auf Herausforderungen reagieren. So sind auch heute noch Reparaturen durch die Individualität der Anlage auf Pioniergeist von Anlagenbediener und Partnerunternehmen des Metallbaus angewiesen.
Einen Rückschlag erlebte das Unternehmen, als Teile der Produktionsanlage im Jahr 2012 einem Brand zum Opfer fielen. Unzureichender Versicherungsschutz sorgte für einen herben finanziellen Dämpfer.
Aller Schwierigkeiten zum Trotz sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. Die Alleinstellungsmerkmale gut gesäuberter Rohstoffe erster Wahl gepresst auf eine platzsparende Größe treffen auf einen guten Markt für Halter empfindlicher Tiere. Auch der Verkauf von Erbsenstroh für Taubenhalter ist nahezu konkurrenzlos. Zusätzlich wird Stroh nachgefragt als ökologisch-biologische Unkrautunterdrückung sowie als Kompostierhilfe und Abdeckung in Kleingärten. So ist es nicht verwunderlich, dass die Baumarktkette Hellweg seit kurzem die Genthiner Produkte als Eigenmarke ins Sortiment genommen hat.
Auch die Weiterentwicklung des Unternehmens hat Mario Köpke fest im Blick: Durch die Leistungsfähigkeit der Presse hat sich ein weiterer Absatzmarkt aufgetan: Das ungewöhnlich stark gepresste Stroh lässt sich gut zuschneiden und wurde so aufgrund seiner guten Isolierwerte als ökologischer Baustoff wiederentdeckt. Erste Gebäude tragen bereits ein Kleid aus dem nachwachsenden Rohstoff, so zum Beispiel ein Anbau der Waldorfschule in Torgau, welche letztes Jahr komplett aus den Stohballen und einem Holzständerwerk gebaut wurde sowie ein Wohnhaus im brandenburgischen Luckenwalde.

Schutzgebietsausweisungen mit Augenmaß und Weitsicht

wischeDie Ausweisung von Landschafts- oder Naturschutzgebieten muss mit Augenmaß und Weitsicht im Hinblick der möglichen Auswirkungen auf betroffene Landwirte erfolgen. Weiterlesen

Schlechte Preise trüben gute Ernteergebnisse

maehdrescherDie derzeit schlechten Preise für Getreide und Ölfrüchte trüben die überwiegend guten Ernteergebnisse der Mähdruschkulturen. Zu dieser Einschätzung kommt der Präsident des Bauernverbands, Frank Zedler, im Rahmen der Erntepressekonferenz in Hoym. Weiterlesen