Hochwasserfolgen wirken Jahre nach

hochwasserDie Folgen des schweren Junihochwassers im Jahr 2013 zeigen vor allem in den damals lange überfluteten Gebieten noch immer gravierende Auswirkungen.
Verdichtete Böden und zerstörtes Bodenleben mindern Erträge vor allem in den Deichbruchgebieten. Zudem leiden die Nutztiere noch heute unter den Umständen damaligen Stresses, veränderter Fütterung und betrieblicher Abläufe. Milchkühe zeigen das beispielsweise über Qualität und Menge ihrer produzierten Milch. Die weitere Unterstützung der geschädigten Bauern zum Ausgleich dieser Nachteile ist wichtig und wurde von Politik und Verwaltung zugesagt.
Um die Wahrscheinlichkeit derartiger Folgen von Hochwasserereignissen für die Zukunft zu minimieren, hat der Landesvorstand des Bauernverbandes eine Auswertung vorgenommen und Positionen zum Hochwasserschutz und die Arbeit im Katastrophenfall erarbeitet. Diese Schlussfolgerungen berücksichtigen, dass nach Prognosen zum Klimawandel mit derartigen Niederschlagsereignissen künftig häufiger zu rechnen sei.
Die Erneuerung alter Deiche bleibt eine wichtige Forderung, denn neue Deiche haben dem Druck des Wassers standgehalten. Deiche müssen zudem gut über Verteidigungswege erreichbar sein und einen jederzeit ordnungsgemäßen Pflegezustand haben, der sich an den Belangen des Hochwasserschutzes orientiert.
Ein weiteres Hauptaugenmerk sollte der Bemühung gelten, Niederschläge dort zurückzuhalten, wo Hochwasser entstehen. An Oberläufen von Bächen und Flüssen, sowie an versiegelten Flächen können Rückhaltebecken helfen, um Hochwasserspitzen durch kontrolliertes Ablassen des Niederschlagswassers zu brechen.
Die Einrichtung von Polderflächen setzt eine klare gesetzliche Regelung zum vollen Schadensersatz voraus. Bewirtschaftungsvorschriften, wie etwa die zwangsweise Umwandlung fruchtbarer, traditionell als Ackerland genutzter Aueböden in Grünland, dürfen mit der Einrichtung von Polderflächen nicht verbunden sein. Nur so kann eine Bereitschaft bei Landwirten und Bodeneigentümern schnell erreicht werden.
Für eine wirksame Arbeit im Katastrophenfall hat sich im vergangenen Jahr die Hinzuziehung von Landwirten in die Arbeit der Katastrophenstäbe bewährt. Ihr Fachverstand und ihre Ortskenntnisse sind hilfreich für die erfolgreiche Bewältigung des Ernstfalls. Vertreter der Landwirtschaft sollten fest in die Katastrophenstäbe aller Landkreise berufen werden.
Die Informationsvorlage vom September 2013 steht unter folgendem Link zur Ansicht bereit: hochwasser.pdf