Erträge bei Getreide und Raps leicht über langjährigem Durchschnitt

maehdruschNach Abschluss der Ernte von Gerste dreschen Sachsen-Anhalts Bauern bei gutem Erntewetter nun Raps, Roggen und Weizen. Die laufende Erhebung von Erntedaten aus den unterschiedlichen Regionen des Bundeslandes bestätigt die Vorernteschätzung, nachdem in diesem Jahr leicht überdurchschnittliche Erträge zu erwarten waren.
Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Marktpreise wird zwar vom Acker etwas mehr geerntet, jedoch finanziell nicht mehr erlöst. Die täglich sinkenden Preise für Getreide und Raps trüben die Stimmung. Was für den reinen Ackerbau von Nachteil ist, wirkt für Nutztierhalter etwas beruhigend, denn die Preise für Futtergetreide bewegen sich entsprechend auf einem moderaten Niveau.

Auf insgesamt rund 535 000 Hektar – etwa die Hälfte der Ackerfläche – wachsen die Getreidearten Weizen, Gerste, Roggen und Triticale. In der Erntevorschätzung werden Erträge analog der vorjährigen guten Durchschnittsernte eingeschätzt. Beim Roggen sind in Abhängigkeit von den Niederschlägen auf den leichten Standorten im Osten unseres Landes auch geringere Erträge zu erwarten. Bei Raps auf etwa 17 % der Ackerfläche wird ebenfalls ein guter Durchschnittsertrag prognostiziert.

Etwa zur Monatsmitte August wird bei gutem Witterungsverlauf der Mähdrusch größtenteils abgeschlossen sein. Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais stehen dann im Spätsommer zur Ernte an, wenn auf den übrigen Flächen schon wieder die Bestellung von Winterraps und Wintergetreide läuft.

Eine Unsicherheit wird die diesjährige Herbstbestellung begleiten: Es gibt noch keine verbindlichen Regelungen zur Umsetzung des sogenannten Greening, was im Zuge der letzten EU-Agrarreform als politische Forderung festgeschrieben wurde. Eine Entscheidung, in welcher Form die heimische Landwirtschaft welche ökologischen Vorrangflächen anzulegen hat, wurde auf den Herbst verschoben. Dieses Vorgehen ist absolut praxisfern, denn schon jetzt müssten Bauern in ihrer Anbauplanung eigentlich festgelegt haben, was auf den beernteten Feldern demnächst bestellt wird.