Getreideernte hat begonnen – Landwirte hoffen auf gute Erträge

weizenernteIn einigen Regionen Sachsen-Anhalts auf leichten Standorten hat die Getreideernte begonnen. Im Vorfeld hat der Bauernverband Sachsen-Anhalt mit Hilfe von Landwirten aus allen Anbauregionen unseres Landes die Erträge bei Getreide und Raps einschätzen lassen.
Als erste Frucht ist von ca. 97 000 Hektar Wintergerste zu ernten. Kurz nach der Wintergerste folgt der Winterrogen auf 168 000 Hektar. Es wird ein Ertrag um 40 Dezitonnen je Hektar erwartet, das entspricht dem langjährigen Mittel.
Die wichtigste Kultur ist in Sachsen-Anhalt Winterweizen. Brotweizenqualitäten sind international gesucht. Winterweizen steht auf rund 318 000 Hektar. Erträge zwischen 70 Dezitonnen je Hektar auf leichten Standorten in der Altmark und Anhalt und über 80 Dezitonnen je Hektar auf den guten Böden in der Börde und im Süden wären ein gutes Ergebnis. Bei Roggen als Brot- und Futtergetreide ist die Fläche in diesem Jahr um 6 600 Hektar auf 67 800 Hektar zurückgegangen. Bei einem geschätzten Ertrag um 52 Dezitonnen je Hektar dürfte das langjährige Mittel leicht übertroffen werden.
Raps ist mit 168 300 Hektar die zweitwichtigste Fruchtart in Sachsen-Anhalt. Das daraus gewonnene Rapsöl wird als Nahrungsmittel verwendet oder geht in die Biodieselproduktion. Bei der Verarbeitung fallen über 50 % Rapsschrot an, welches ein wichtiges Futtermittel ist. Die mittleren Erträge liegen über 40 Dezitonnen je Hektar und werden in diesem Jahr sicher erreicht. Insgesamt ist so mit einer mittleren bis guten Mähdruschernte zu rechnen.
Die zurzeit von Fachexperten und Landhändlern in den nächsten Monaten erwarteten Marktpreise werden von den Landwirten mit Sorge bewertet. Die Preise sollen sich demnach weiter auf dem aktuell niedrigen Niveau bewegen. Ausschlaggebend sind aber externe Einflüsse, wie Witterung und Erträge in den USA, die Ertragslage in Russland, Währungsschwankungen und auch der Brexit. International volle Getreidebilanzen lassen vorerst nicht mit einem Preisanstieg rechnen.