Verbände im Burgenlandkreis verschmelzen

burgenlandAm 26. Februar fanden in Hohenmölsen und Naumburg die Mitgliederversammlungen der Bauernverbände Sachsen-Anhalt-Süd und Burgenlandkreis statt. Neben den sonst üblichen Tagesordnungspunkten fand sich in beiden Einladungen ein besonderer Höhepunkt – die Verschmelzung beider Verbände im Kreis zum Bauernverband Burgenland e.V..
Zunächst begrüßte Dr. Rasmus Reinhardt am Nachmittag die Mitglieder des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt-Süd zum letzten Bauerntag des Verbandes: „Die Umsetzung des Beschlusses, die Fusion voranzutreiben, findet heute ihren Abschluss“. Doch bevor das notariell begleitete Prozedere aufgerufen wurde, berichtete Dr. Reinhardt über das zurückliegende Jahr. Ein Schwerpunkt war unter anderem das Hochwasser, das im Landkreis auf etwa 2.000 ha Fläche sowie an Häusern und Infrastruktur Schäden hinterließ. Dennoch konnte im Durchschnitt des Kreises besser geerntet werden, als im Schnitt des übrigen Bundeslandes.
Agrarminister Aeikens ging in seinem Grußwort auf aktuelle agrarpolitische Themen ein. Insbesondere zum EEG merkte er an, dass wichtige Punkte zur Entlastung der Flächenkonkurrenz eingebracht werden können. Will man beispielsweise die Fotovoltaik weg vom Acker haben, würde ein Förderbonus für Dachanlagen helfen. Im Bereich Biogas könnte ein Schwerpunkt der Förderung hin zur Tierhaltung und zu Reststoffen ebenso entlastend auf den Bodenmarkt wirken.
Zum Abschluss der Versammlung wurde der Verschmelzungsbeschluss behandelt. Der Versammlungsleiter und stellvertretende Kreisvorsitzende, Arndt Helm, warb um Zustimmung: „Wir wollen jeden mitnehmen, jeder soll sich im neuen Kreisverband aufgehoben fühlen, egal ob Nebenerwerbslandwirt oder Großbetrieb.“ Einstimmig votierten die Mitglieder für den Verschmelzungsvertrag und die neue Satzung. In den Vorstand des neuen Verbandes delegierten die Mitglieder nach einem Wahlakt 6 Vertreter ihres Verbandes.
Dr. Reinhardt wurde zum Abschluss der Versammlung große Anerkennung für die zurückliegende Arbeit als langjähriger Kreisvorsitzender ausgesprochen. Den Mitgliedern war anzusehen, dass dieser Dank von Herzen kam.
Am Abend traten die Mitglieder des Bauernverbandes Burgenlandkreis zu ihrem Bauerntag zusammen. In seinem Bericht dankte der Vorsitzende Bodo Zier zunächst Behörden und Landesregierung für die vergleichsweise schnelle und unkomplizierte Hochwasserhilfe. Ein Hauptteil des Berichtes nahm die engagierte Arbeit des Verbandes im Kreis ein. Eins wurde deutlich – der Verband lebt von, aber vor allem für seine Mitglieder. Zier lobte das Engagement des scheidenden Kreisgeschäftsführers Hans Schulze in seiner mehr als 20 Jahre währenden Geschäftsführertätigkeit, in der er vor allem die Integration der vielfältigen Landwirtschaft in die Gesellschaft vorangebracht hat.
In der Diskussion wurde die Sorge über die zukünftige Qualität der Betreuung vor Ort zum Ausdruck gebracht. Uwe Fischer, der neben seiner Geschäftsführertätigkeit für den Bauernverband Saaletal zukünftig die Betreuung im Burgenlandkreis absichern soll, ging darauf ein. Auch von den anwesenden Mitgliedern aus dem Bereich Hohenmölsen konnte bestätigt werden, dass eine Betreuung von Merseburg aus klappt, zumal die bisherige Mitarbeiterin Birgit Ihle nun in Vollzeit als Ansprechpartnerin in der Naumburger Geschäftsstelle zur Verfügung steht.
Auch in Naumburg wurde dem Verschmelzungsbeschluss ohne Gegenstimme zugestimmt und 6 Vorstandsmitglieder für den neuen Kreisverband gewählt. Der neugeschaffene Verband trägt den Namen Bauernverband Burgenland. In der anschließenden ersten Sitzung des neuen Vorstands wurde Bodo Zier, Agrargesellschaft Prießnitz mbH, einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist Olaf Heinrich aus der Agrargenossenschaft Gleina.